SCHMACHTENDORF. Ob beim Sport, bei der täglichen Arbeit oder bei der Umsetzung von kreativen Ideen – oftmals sind neue Wege nur gemeinsam möglich. Dass die Schmachtendorfer Bürgerinnen und Bürger ein feines Gespür für tagesaktuelle Belange haben und sich nicht lange mit leeren Worten aufhalten, davon konnten sich Christoph und Barbara Köster in den zurückliegenden Wochen und Monaten persönlich überzeugen. „Unser Vorhaben vor etwas mehr als einem Jahr lautete den Einsatz der gängigen Plastiktüte im Hofladen zu reduzieren“, blickt Christoph Köster kurz zurück. Heute gehört ein neues Pfandnetz-System bereits zum Alltag an der Gabelstraße 71. Dank der Anregungen und Ideen des Hofladen-Teams, aber auch durch die zahlreichen Tipps und Hinweise der Köstershof-Besucher, konnte ein neues umweltfreundliches System umgesetzt werden, dass heute nicht mehr wegzudenken ist. Mehr noch: „Unsere Idee ist fester Bestandteil in vielen Haushalten geworden“, freut sich Barbara Köster.
„Zugegeben, aller Anfang ist schwer“, weiß Landwirt Christoph Köster aus den Anfangstagen der neuen Netze zu berichten. „Wie immer ist es nicht leicht sich von gewohnten Dingen zu verabschieden und neuen Ideen eine Chance zu geben. Doch waren unsere Hofladen-Besucher von Beginn an interessiert“, so Köster weiter. Vielleicht liegt es auch an der praktischen Handhabung, denn die Netze können bei jedem Einkauf genutzt werden. „Unsere grünen Beutel finden sich an vielen Stellen in unserem Hofladen, so haben die Bürgerinnen und Bürger jederzeit die Möglichkeit unsere unverpackten Lebensmittel direkt, spätestens aber an der Kasse in die Netze zu füllen“, erklärt Barbara Köster. Die Einkaufshilfen können gegen eine Pfandgebühr von 1,20 Euro mit nach Hause genommen und beim nächsten Einkauf im Hofladen – bei Vorlage des Original-Pfandbandes – wieder eingetauscht werden. „Alternative zwei lautet, das Netz zu kaufen und das Pfandband zu entfernen. So ist der Beutel immer und überall wieder verwendbar.“
Schon lange trugen die Kösters die Idee einer umweltfreundlichen Verpackung mit sich herum, doch erst die kreative Unterstützung des Teams ließ beide das Vorhaben in die Tat umsetzen. „Viele Dinge müssen natürlich bedacht werden. Auch waren wir auf die Resonanz unserer Kundinnen und Kunden gespannt“, so Christoph Köster. Eine von ihnen ist Christa Potthoff. Sie ist voll des Lobes über das kleine Hilfsmittel.
„Ich benutze die Netze bei all meinen Obst- und Gemüseeinkäufen und finde sie super! Auch habe ich keine Probleme in anderen Geschäften oder auf dem Markt bekommen.“ Doch es gibt auch Verbesserungsvorschläge, wie etwa von Antje Sommer. „Ein wenig größer könnte das Netz vielleicht sein“, so die Holtenerin, die die Vorzüge bereits ausgiebig getestet hat. „Es ist eine sehr umweltfreundliche Lösung. Ich habe bereits drei Netze, mit jedem Einkauf werden es mehr“, scherzt Sommer, die den Tragekomfort besonders schätzt. „Die Beutel können samt Inhalt einfach ins Auto gelegt werden.“
Oftmals werden die Pfandnetze sogar als Wäschebeutel für die Waschmaschine verwendet. Von dieser Nutzung hat Barbara Köster auch schon gehört. „Nicht nur, dass die Netze wiederverwendbar sind, sie sind auch bei 30 Grad waschbar. Oft werden die Beutel genutzt um empfindliche Wäsche oder kleine Dinge darin zu verstauen und der Waschmaschine beizulegen.“ Ihr Mann ist froh darüber, dass sich täglich mehr Menschen bewusst für mehr Nachhaltigkeit entscheiden. „Der Slogan: "Gemeinsam mehr erreichen" war natürlich ein Wunsch, dieses haben unsere Kunden aber wunderbar mitgetragen."
Das System hat allerdings auch saisonale Grenzen, wie die Kösters zu berichten wissen. „Klarer Fall: Für Spargel, Salat oder frisches Sauerkraut ist das Netz nicht geeignet. Aber wir haben schon eine kreative Idee, wie unsere Hofladen-Besucher auch diese Produkte am sichersten nach Hause bringen können“, so Bauer Köster. „Gute Dinge benötigen ihre Zeit, dass wissen wir nach dem nunmehr einjährigen Pfandnetz-Probelauf am besten.“
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Das neue Pfandnetz-System im Hofladen Köster an der Gabelstraße in Schmachtendorf kommt gut an.
Bauer Christoph Köster war Antje Sommer gerne beim Einkauf behilflich.
Bauer Christoph Köster